Am Samstag, dem 9.11.2024 trafen sich die Teilnehmenden des Verdunprojektes der Feldbergschule, um per Bus in diese Stadt zu fahren. Mit beteiligt war auch unser 2. Vorsitzender Jo Netz, sowie unser Mitglied Andi Andernacht, der als Übersetzer fungierte.Nach Ankunft in Verdun wurde zunächst, zusammen mit den vorher eingetroffenen Freunden aus Epinay, das Schlachtfeld „Caures Wald“ besucht. Es war einer der drei Angriffe, mit denen die Deutsche Armee die Schlacht um Verdun einleitete. Gemeinsam wurde dort an Karl Bender aus Stierstadt gedacht, der an dieser Stelle umkam. Seine Leiche wurde nie gefunden. Die Delegationen hatten Erde aus Epinay und Stierstadt mitgebracht, ein besonders emotionaler Moment war die Ausbringung dieser Erde gemeinsam mit unseren Französischen Freunden. Am Abend stand die Teilnahme an der Vorstellung der Ewigen Flamme der Erinnerung am Siegesdenkmal in Verdun auf dem Programm. Diese Flamme wurde am 01.11.2024 vom Arc de Triomphe nach Verdun gebracht und dort täglich bis zum 09.11.2024 vorgestellt.Am nächsten Tag wurde zunächst die Ouvrage de Thiaumont besucht. Dieses kleine Befestigungswerk wurde zwischen Februar und August 1916 mehrfach unter erheblichen Verlusten erobert und wieder rückerobert. Danach ging es zum Beinhaus von Douaumont. Dort wurden seitens der Delegationen Kränze niedergelegt, die Flamme der Erinnerung entzündet und eine Gedenkminute abgehalten, sowie das Jüdische Denkmal besucht. Am Nachmittag waren die Delegationen zu Gast bei der Gedenkfeier auf dem Friedhof Faubourg Pavé für die 7 unbekannten Soldaten. Ursprünglich waren dort 8 Soldaten beerdigt, jedoch wurde 1920 ein Leichnam exhumiert und unter dem Arc de Triomphe bestattet. Abends stand die Teilnahme an der Zeremonie der Teilung der Ewigen Flamme auf dem Programm.
Die Flamme wurde vor 101 Jahren, am 11. November 1923, unter dem Triumphbogen in Paris an der Ruhestätte des unbekannten Soldaten entzündet und erinnert an die vielen nicht identifizierten Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Jahr für Jahr wird sie am 01. November nach Verdun gebracht, um am 10. November — dem Vorabend des Waffenstillstandes 1918 — auf den Treppenstufen des Soldaten- und Siegesdenkmals geteilt zu werden. Anschließend wird sie in verschiedene Orte und Gemeinden getragen, damit sie dort symbolisch für alle Gefallenen brennen kann, so auch am Volkstrauertag in Oberursel.
Am Montag wurde im Fort Douaumont durch die teilnehmenden Soldaten der Bundeswehr vor dem Massengrab deutscher Soldaten ein Kranz niedergelegt, bevor zum Abschluss das ehemalige Dorf Fleury besucht wurde. Es zählt heute zu den sogenannten Zerstörten Dörfern (Villages détruits), die nicht wiederaufgebaut wurden. Der ohnehin karge Boden der Maas-Höhen rund um die Gemeinde war verseucht durch Sprengstoffe, Munitionsreste, Giftgas, Leichen und Kadaver, so dass viele Bauern den Boden nicht mehr bestellen konnten.
Hervorzuheben bei dieser Delegationsfahrt ist die Tatsache, dass alle Beteiligten, die sich teilweise zum ersten Mal trafen, innerhalb kürzester Zeit eine positive und beispielhafte Gruppendynamik entwickelten, getragen von gegenseitigem Respekt, Ehrlichkeit und Wertschätzung.