Das Rathaus von Épinay-sur-Seine
Das Rathaus von Épinay-sur-Seine

Épinay-sur-Seine, Frankreich – Geschichte und Gegenwart

Die Stadt Épinay befindet sich im Departement Seine-St. Denis und streckt sich nördlich von Paris über 3,6 Kilometer am rechten Seine-Ufer. Das Stadtgebiet umfasst 457 ha und grenzt im Westen unmittelbar an St. Gratien und Argenteuil und im Osten an St, Denis. Einwohnerzahl: 47.000. Die Entfernung zur Stadtgrenze von Paris beträgt Luftlinie 7 Kilometer, 14 Kilometer Luftlinie zur Kirche Notre Dame im Stadtzentrum. Seit 16. Mai 1964 ist Épinay-sur-Seine Partnerstadt von Oberursel.

Die Stadt Épinay-sur-Seine gründet auf einem gallisch-römischen Marktflecken namens Spinogelum. Das Wort kommt vom lateinischen spina, Französisch épine=Dorn. Hieraus entwickelte sich nach und nach über Spinolium, Espigneul, Espinay der heutige Name der Stadt EPINAY-SUR-SEINE. Die Einwohner von Épinay nennt man in Anlehnung an den gallisch-römischen Marktflecken „Spinassiens“.

Die Chronik berichtet von einem Überfall der Normannen im 9. Jahrhundert, die über die Seine kamen und auf der "Ile Saint Denis" ihr Lager aufschlugen. Sie verwüsteten die Stadt und die gesamte Umgebung. Auch während des 100-jährigen Krieges mit den Engländern war Épinay-sur-Seine unmittelbar in die Ereignisse verwickelt. Am 10. April 1436 fand hier eine entscheidende Schlacht statt, die König Karl VII. die Rückkehr nach Paris ermöglichte. Im Laufe seiner Geschichte wird Épinay-sur-Seine noch einmal zum Schauplatz heftiger Kämpfe, und zwar 1871 im Krieg zwischen Preußen und Frankreich. 1870 besetzten preußische Truppen die Stadt und wurden durch die Épinayer Heimwehr unter großen Verlusten vertrieben. Ein Denkmal am Carrefour des Mobiles und ein Gemälde im Rathaus erinnern an diesen Häuserkampf, bei dem neben zahlreichen Gebäuden auch die Pfarrkirche Saint Médard zerstört wurde.

Von Juni 1940 bis August 1944 war Épinay von deutschen Truppen besetzt. Bei der Einnahme der Stadt durch die Deutschen und den Widerstandskämpfen der Bevölkerung gab es zahlreiche Opfer. Die Épinayer gedenken der Befreiung alljährlich mit Gedenkfeiern. Zahlreiche Straßen, Gebäude und Plätze sind nach Widerstandskämpfern benannt. Es gibt mehrere Vereinigungen ehemaliger Kriegsteilnehmer und Widerstandskämpfer, die heute noch sehr aktiv sind.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges lebten in Épinay-sur-Seine etwa 16.000 Menschen.

Insider kennen Épinay als Heimat der Filmstudios „Eclaire“, wo seit Anfang der Kinogeschichte Filme gedreht und/oder geschnitten wurden, darunter auch „James Bond Filme“ wie z.B. „Moonraker“. Filmsynchronisation und Einarbeitung von Untertiteln in Originalfassungen für Kino und TV gehören zum alltäglichen Geschäft.

Am 18. Dezember 2010 eröffnete in Épinay die modernste und größte Mediathek des Bezirks „Plaine Commune“. Neben kostenlosem Internetzugang sind eine große Auswahl an Audio, Video und Büchern direkt verfügbar.