Prall gefüllt war das neue „Café Windrose“ im vormaligen „Macondo“ in der Oberurseler Strackgasse am Samstagnachmittag (30.04.), als der stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften (VFOS), Jo Netz, die zur Veranstaltung „Begegnungen der Vielfalt“ zahlreich erschienenen Gäste begrüßte und den Moderator und Entertainer Joram Seewi vorstellte. Er dankte Bürgermeisterin Antje Runge, dass sie die erfolgreiche Arbeit ihres Vorgängers Hans-Georg Brum zu Gunsten der Oberurseler Vereine nahtlos fortführt. Unentwegte verfolgten auch trotz frischer Temperaturen das Geschehen von der Straße aus. Anlass für diese Veranstaltung war der Welttag der Partnerstädte, der jährlich am letzten Sonntag im April begangen wird, also in diesem Jahr am 24. April. Er wurde 1963 durch den Weltbund der Partnerstädte ins Leben gerufen. Sein Ziel: Werte wie Frieden, Demokratie, internationale Kooperation und Freundschaft aufrecht zu erhalten.
Nach gemeinsamem Singen zu Liedern mit Bezug auf die Partnerstädte nach den Klängen der Band „Toms & Jerries“ begrüßte Bürgermeisterin Antje Runge die Anwesenden. Städtepartnerschaften stünden nicht unbedingt täglich im Blickpunkt der Öffentlichkeit, begann sie ihr Grußwort. Es gebe nicht wenige Stimmen, die meinten, sie seien ein Relikt der Vergangenheit und von einer Zukunft könne schon gar keine Rede mehr sein. Oberursel beweise das Gegenteil. Oberursel zeige, dass Städtepartnerschaften nicht nur eine Vergangenheit und eine lebendige Gegenwart, sondern auch eine Zukunft hätten. Für sie seien die Städtepartnerschaften die größte Friedensbewegung der Welt.
In der augenblicklichen Situation nach dem russischen Angriff auf die Ukraine würden von Seiten der Stadtverwaltung die offiziellen Beziehungen ruhen, weil es auch aus ihrer Sicht keine Zusammenarbeit mit Institutionen geben könne, die das System Putin stützen. So richtig diese Entscheidung sei, so wichtig und richtig sei es aber auch, dass der VFOS weiterhin auf Ebene der Bürgerschaft versuche, die Kontakte zu den Menschen in Russland aufrechtzuerhalten. „Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass Städtepartnerschaften eine Zukunft haben, denn sie bringen Menschen zusammen und sind dadurch ein stückweit so etwas wie „Außenpolitik auf kommunaler Ebene“ schloss die Bürgermeisterin ihre Rede.
Anschließend übergab der 1. Vorsitzende des Vereins, Helmut Egler, einen Scheck über 900 Euro als Spende im Rahmen der Ukrainehilfe für die von der Stadt initiierte Aktion „Kinder stark machen“ an Bürgermeisterin Antje Runge und die für das Projekt zuständige Mitarbeiterin Bettina Schuster-Kunovitz, pädagogische Fachberaterin und Kinderbeauftragte der Stadt Oberursel. Der Verein leistet mit seiner Spende einen Beitrag zur Implementierung von Resilienztrainings "Kinder stark machen" für ukrainische Kinder und ihre Mütter.
Eine weitere Aufgabe hatte die Bürgermeisterin noch zu bewältigen. Auf einem Tisch neben der Bühne wartete eine VFOS-Torte in den Vereinsfarben blau-weiß-rot, die auch die Farben Oberursels sind, darauf, angeschnitten und an die Gäste verteilt zu werden. Souverän meisterte die Bürgermeisterin auch das.
Danach führten die ehemalige Vorsitzende des Vereins, Birgit Röher, und Vorstandsmitglied Monika Seidenather-Gröbler engagiert und mit viel Verkaufstalent durch eine amerikanische Versteigerung von Utensilien aller Art, die in einem gewissen Zusammenhang mit den Partnerstädten stehen. Der Erlös wird vom VFOS verdoppelt werden und als Spende an den Internationalen Bund (IB) Oberursel gehen. Der IB ist einer der großen freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Deutschlandweit und mit seinen internationalen Partnern unterstützt der IB Projekte, die Akzeptanz, Vielfalt und Wertschätzung von Menschen fördern.
Danach nahm die Veranstaltung Fahrt auf mit der stimmungsvollen Musik von „Toms & Jerries“ und der Moderation von Joram Seewi, bei der er auch immer wieder zahlreiche Kostproben aus seinem Jonglage-Programm einstreute. Besonders beeindruckend war seine Jonglage mit drei Bowlingkugeln, die jede sechs Kilogramm wog.
Bewirtet vom Team des neuen Café Windrose und immer wieder auch von der Musik der Band angesteckt blieben die meisten Gäste, bis die Band nach fünf Stunden Einsatz ihre Instrumente aus der Hand legte. Erst gegen 22.00 Uhr verließen dann die letzten Gäste das Fest mit dem Fazit, dass es eine rundum gelungene Party war.